"Mir geht es mit dir genau so. Ich habe regelrecht Kopfschmerzen." Ich strich mir eine Strähne meines Haars hinter ein Ohr und überlegte, was ich ihm erzählen konnte. Mir fiel nur etwas Kleines ein. "Ich habe das Ergebnis meiner ersten Bwl Arbeit bekommen. Ich habe 85% erreicht und bin sehr zufrieden damit."
Ich wusste nicht wie sie sonst abschnitt, aber wenn sie damit zufrieden war würde es wohl in diesem Bereich sein. Ich lächelte ein wenig. "Wenn alles so ist wie du es willst, Glückwunsch." Ich wäre damit ganz und gar nicht zufrieden, aber ich wollte nicht wieder mit mir anfangen. "Was ist mit den anderen Fächern?" Wenn sie damit anfing konnte ich ja neugierig sein.
"Im Hauswirtschaftsclub war meine Lehrerin von den Muffins begeistert." Natürlich war sie das. Sie waren einfach lecker. Ich konnte jeden Tag fünfzehn davon essen. "Außer den Naturwissenschaftlichen Fächer und Mathe, schneide ich eigentlich nicht schlecht ab. Für dich und Hanna, wäre es wahrscheinlich ein Weltuntergang, aber du hast meine Noten von früher nie gesehen." Ich schmunzelte.
"Wieso hilft Hanna dir dann nicht dabei?" Sie tat immer so als wäre sie super in allen Fächern und dann wollte sie einer Freundin nicht mal helfen. Panya brauchte das alles sicher noch, also musste sie darauf achten das sie gut war, auch wenn ich keine Ahnung hatte wie wichtig ihr die Schule und alles darum herum war. "In Ausnahmefällen kannst du auch mal mich was fragen.", eigentlich mochte ich sowas nicht, aber ich bot es ihr trotzdem an, sie musste es ja nicht annehmen.
"Wirklich?" Ich sah ihn überrascht an, aber schüttelte dann den Kopf. "Ich werde niemals einen Weg in den naturwissenschaftlichen Bereich einschlagen und Mathematik werde ich meiden wie ein Profi." Meine Noten waren völlig in Ordnung. Sie waren besser, als früher und auf jeden Fall würde ich die High School bestehen.
Nach einiger Zeit nahm ich meine Hand wieder zu mir, ich wusste immer noch nicht wie es sich für mich anfühlte und das würde ich so nicht raus finden. Ich sah rüber zu den anderen, der Kuchen war bereits weg und es wurde langsam dunkel. "Du weißt dass ich Vampire hasse." Ich blickte wieder Panya an, sie wollte etwas sagen aber ich war schneller. "Aber ich denke an sie könnte ich mich gewöhnen." Ich glaubte es, ich wusste noch nicht ob es wirklich so sein würde.
Ich schenkte ihm nun ein freundliches Lächeln. Die Kellnerin, die nach mir Schicht hatte, kam nun. "Warte", sagte ich zu Jayden, ließ ihn hier sitzen, um mich dann umzuziehen. Ich war froh, dass meine Schicht endlich vorbei war, auch wenn es heute ruhig gewesen war. Ich band mein Haar zu einem Zopf und schnappte mir einen Muffin, als ich mich wieder zu Jayden setzte. "Eigentlich kann man sich nicht an Vampire gewöhnen. Samantha und die Vampire, die ich kenne, kenne ich seit ich klein war; als sie noch Menschen waren. Ich denke, ich halte an diese Erinnerungen fest. Neue Vampire, die ich treffe, die kann ich nicht akzeptieren, so wie ich Samantha akzeptiere."
"Ich hatte noch nie was mit ihnen zu tun, ich will das auch nicht ändern." Ich würde keine Ausnahme machen, ich machte es immer so wie ich es für gut halte und das war bisher immer richtig gewesen. Auch wenn ich sagte ich könnte mich daran gewöhnen, bedeutete das nicht das ich Zeit mit Vampirfreunden von Panya verbringen wollte. "Ihr solltet bei euch weiter feiern."
"Du willst sicher nach Hause", stellte ich schon fest. Er hatte genug Anzeichen gegeben. Wieder drückte ich seine Hand. "Danke nochmal. Wir sehen uns spätestens in der Schule." Ich hauchte ihm einen Kuss auf die Wange und ging dann zu den anderen, um sie alle aus dem Café zu lotsen.
verlässt mit Hanna, Samantha, Bonnie und Mick das Café
Sie küsste mich auf die Wange, schon wieder überkam mich dieses Gefühl ich müsste darüber nachdenken was das alles sollte. Und beim nach Hause gehen dachte ich auch nochmal darüber nach, ich tat wirklich nichts anderes mehr als an Panya zu denken. Das musste endlich aufhören.
Ich begann gleich meine Schicht. Der tag würde stressig werden. Einglück war nicht viel los, weshalb ich mich hinter der Theke setzte und meinen Ordner herausholte. Ich musste für eine Mathearbeit lernen. Mit einem Auge sah ich auf die Aufschriebe, mit dem anderen auf die Kunden.
Ich kam hierher um nicht so recht nachdenken zu müssen, ich tat es trotzdem irgendwie, wie sollte ich das auch verhindern. Ich dachte sowieso zu viel über alles in letzter Zeit nach. Ich entdeckte Panya drinnen hinter der Theke, ich selbst blieb aber draußen und saß mich auf einen der Stühle, es war kalt aber das versuchte ich nicht so sehr zu beachten.
Ich wischte gerade einen Tisch nahe dem Fenster ab, als ich Jayden erkannte. Ich ging hinaus. "Ist es nicht ein bisschen kalt?" Ich reichte ihm die Wolldecke vom anderen Stuhl, die ab dem Herbst dort lagen. Viele aßen draußen Kuchen oder Kaffee. "Was kann ich dir bringen?" Ich nahm meinen kleinen Block und den Kugelschreiber auf.
Ich sah zu Panya hoch als sie zu mir gekommen war. "Ich brauche nichts." Ich wollte einfach nur hier sitzen bleiben ohne irgendwas zu tun. "Außer ich muss etwas bestellen um hier bleiben zu können.", sagte ich gleich dazu, wenn das so wäre würde ich eben etwas haben wollen.
"Hm." Ich sah zum Tisch neben Jayden. Dort stand noch eine leere Kaffeetasse mit Untertasse. Ich nahm es und stellte es vor ihm ab. "Nun darfst du so lange bleiben, bis das Café schließt. Wenn was ist, kannst du mich rufen." Mit einem Lächeln ging ich wieder hinein.
Bevor ich eintrat, blieb ich schon stehen. Da war dieser Junge. Ich erkannte ihn. Er war der Hexenmeister, der mich eingefangen hatte und den ich gebissen hatte, auch wenn es ein versehen war. "Hey." Ich näherte mich ihm langsam. Sein Blick würde nicht freundlich sein.
Ich sah wieder auf als jemand mich ansprach, es war diese Frau die ich schon zweimal gesehen hatte, ich wollte nicht an ihren Namen denken auch wenn ich ihn kannte. Sie bekam einen düsteren Blick ab da sie mich angesprochen hatte, sie hätte weiter gehen sollen und ich hätte nicht darüber nachdenken müssen was sie von mir wollte.
Wie erwartet, war sein Blick alles andere als Willkommen. Eigentlich wollte ich mich setzten, aber ich ließ es sein und blieb auch auf meinem Platz stehen, ohne mich ihm zu nähern. "Wieso hast du mich damals eingefangen? Hat Ivar dich dazu gezwungen?" Ein Gefühl sagte mir, dass er es genossen hatte. Ich hatte es damals in seinen Augen lesen können.
Ich schnaubte genervt auf, was wollten diese Vampire von mir, ich hatte nichts mit ihnen zu tun. Rein gar nichts. "Ich hätte es auch ohne ihn getan." Mein Blick war ausdruckslos obwohl ich wütend war, ich wollte alleine hier sitzen und auch alleine bleiben. Wieso war das in dieser Stadt so schwierig? "Geh und leb dein tolles Leben weiter." Ich konnte es ja nicht verhindern.
Ich betrachtete ihn mit einem nachdenklichen Blick. "Toll? Glaubst du da? Mein Leben war früher angenehmer, als Hexe. Ich hatte magische Kräfte, wie du." Nun trat ich doch ein Schritt vor, aber nur ihm ihn noch besser ansehen zu können. "Wieso? Weil wir als Hexen auf den Weg bekommen, dass Vampire kein Recht auf Leben haben?"
"Alle Vampire haben kein Recht auf ein Leben, ob es mir eingeprägt wurde oder nicht, ich gebe dem Recht." Ich würde das immer tun, ich konnte keine Vampire leiden, ich hasste sie und alles was sie taten. Jetzt spürte ich dieses Bedürfnis nur noch mehr, ich hätte nicht anfangen dürfen einen Vampir zu akzeptieren und den anderen nicht, ich hasste sie alle.
"Ich bin mir sicher, dass du in dieser Stadt zwischen den Stühlen geraten wirst. Ich wurde unfreiwillig ein Vampir, damit Ivar ausgeschaltet wurde. Sein Leben zu opfern...ich denke ich werde dennoch eines Tages in den Himmel kommen." So ließ ich mich nun einfach fallen. Auf einen Stuhl natürlich. "Wieso tötest du mich jetzt nicht? Sondern antwortest auf meine Fragen."
Ich runzelte leicht die Stirn, ich wusste darauf keine Antwort. Wieso redete ich mit ihr und fügte ihr nicht einfach irgendwelche Schmerzen zu damit sie ging und mich in Ruhe ließ? Das würde einfacher gehen und ich müsste sie nicht ertragen, ich brauchte eine Erklärung dafür. Solange ich auch nachdachte, nichts fiel mir ein. "Du hättest dein Leben nicht hergeben müssen um ihn umzubringen, er war ein Mensch, er musste nicht umgebracht werden. Er wollte alle Vampire der Stadt umbringen, das wolltest du verhindern! Du wolltest niemandem damit helfen." Ich hasste ihren Anblick. "Verschwinde endlich!"
"Es musste sein." Auf seine scharfe Aussage am Ende, achtete ich nicht. "Er war an meine Familie gebunden. Meine Vorfahren sorgten dafür, aber du weißt sicher, dass es immer Gut und Böse geben muss. Deshalb musste Ivar aufgehalten werden. Zudem fühlt es sich nicht toll an, wenn man an jemanden gebunden ist."
"Und wenn schon, es interessiert mich nicht." Sie erzählte mir das als wollte ich es hören, sie hatte doch keine Ahnung was ich wollte und was nicht. "Mich interessiert gar nichts aus deinem Leben oder deinem früheren Leben. Es ist mir egal ob du eine Hexe oder ein Vampir bist. Verschwinde einfach und kümmer dich nicht um mich." Ich wollte nicht gehen, hier war Panya, also musste sie gehen.
Thema: Re: Mystic Falls Café 
