Anwesen von Klaus

"Ich bin wirklich beeindruckt, das muss man dir lassen." Wir saßen so nah beieinander, dass ich nur leicht meinen Hand heben musste, um ihn vorsichtig mit den Fingern über die Wange bis zum Kinn zu streichen. Mit meiner anderen Hand, fuhr ich durch sein wirres, jedoch wunderschönes Haar, das ich so sehr liebte. Dann legte ich meine Lippen auf seine. Der Kuss schmeckt nach diesem edlen Wein. Dann öffne ich wieder meine Augen und schenkte ihm ein Lächeln. "So beeindruckt bin ich."

"Das gefällt mir, das bringt mich glatt auf die Idee, jeden Tag so etwas zu machen." ich lächelte, stellte das Glas ab und zog sie auf meinen Schoss, achtete aber darauf das ihr Wein nicht überschwappte. "Du hast ein Essen bekommen, Schmuck und nun einen Abend vor dem Kaminfeuer, was habe ich vergessen?" fragte ich und fuhr mit dem Handrücken über ihre Wange.

"Hm." Ich führte das Weinglas an meine Lippe und nahm einen Schluck. Dann sah ich ihn mit einem leichten Lächeln an. "Es fehlt noch eine kitschige Liebeserklärung." Er sah nicht so begeistert aus. "Sei nicht so. Ich habe für dich französisch gesprochen. Jetzt will ich was hören."

"Muss ich wirklich?" das hatte ich nicht erwartet und auch nicht geplant. "Ich bin nicht so gut mit großen Worten, ich kann es eher zeigen." meinte ich grinsend und küsste sie wieder lange, sie sah nicht zufrieden aus. "Na gut, ich finde dich heiß. Und du bist bezaubernd. Ich liebe deine Augen, das habe ich seit wir uns zusammen den Sonnenuntergang angesehen haben. Und der Duft deiner Haare hat mir immer besser gefallen als der Duft deines Blutes. Und dein Blut war immer sehr anziehend." erzählte ich drauf los.

Und wie anziehen. Ich erinnerte mich an unseren ersten kleinen Trip, aber das verwarf ich wieder. Ich wollte gut gelaunt bleiben. "Ich bin zufrieden mit deiner kitschigen Liebeserklärung", meinte ich, legte meine Hand an seine Brust und trank noch etwas Wein. Ich könnte die ganze Flasche trinken. Es schmeckte so köstlich.

"Ich bin eifersüchtig, die Weinflasche gefällt dir anscheinend besser als ich." meinte ich als ich sie beobachtet hatte. Ich musste zugeben das Nik´s Geschmack fantastisch war, aber das sie den Wein mehr beachtete als mich störte mich. Also nahm ihr ihr das Glas weg und stellte es auf den Tisch. Dann drückte ich noch näher an mich und fing an ihren Nacken zu küssen.

"Nein, der gute Wein...", rief ich dramatisch. Kol sah zu mir auf, ohne die Lippen von meiner Haut zu lösen. Ich sah ihn schmunzelnd an, vergrub dann meine Finger in seinem Haar. Auch Kol hatte seinen eigenen Geruch. Sofort zog ich ihn ein und fühlte mich wohl. Meine Hände umfassten sein Gesicht, damit ich ihn zu einem Kuss ziehen konnte.

Sanft fuhr ich über ihre Lippen, den Reißverschluss ihres Kleides öffnete ich als ich über ihren Rücken strich. Seit Ivar weg war, fühlte sich alles wieder normal an, wir waren wie früher ohne diese ganzen, unnötigen Streitereien. Mein Kuss wurde immer fordernder, ich fing an sie gegen die Couch zu drücken.

Meine Hände strichen sanft über seinen Rücken, auf seine Brust. Langsam öffnete ich die Knöpfe seines Hemds, doch die letzten drei fielen ab, da ich zu fest zog. Wir wurden wilder, weil wir es so sehr vermisst hatten uns einfach fallen zu lassen. Ich drückte mich an ihn, mein Atem strich über sein Gesicht. "Ich liebe dich, Kol."

Ich entfernte mein Gesicht einen Moment von ihrem um sie anzusehen. Ihre braunen Augen waren nun fast so dunkel wie meine. "Und ich liebe dich." sprach ich es zum ersten mal in ihrer Gegenwart aus. Und dann küsste ich sie wieder, fest aber zärtlich um den Moment besonders zu machen.

Glück durchfuhr mich, als er es sagte. Wir verbrachten einen wundervolle Nacht miteinander, die diesen Abend perfekt abrundetet. Am Ende lagen wir auf dem Boden. Kol zog eine dünne Decke über uns. Mein Kopf drehte ich zur Seite, dem Kamin entgegen und sah in die Flammen. "Können wir für immer hier liegen bleiben?" Ich begann mit der Kette zu spielen, die er mir geschenkt hatte.

"Für immer können wir jetzt durchaus in Betracht ziehen." ich stützte meinen Kopf an der Hand ab und blickte sie an. Genauso wie es jetzt war gefiel es mir, es war mir das erste Mal wirklich ernst mit einer Frau. "Gib zu das dies das beste Date war, da du je hattest." verlangte ich mit einem gespannten Blick.

"Es war das beste Date, dass ich je mit dir hatte." Das war nicht ganz, was er hören wollte. Ich musste an mein erstes Date denken, mit 14. "Mein erster Händchen-halten Freund hat sein ganzes Taschengeld ausgegeben, bis er mir auf dem Rummel die süße Ente schießen konnte. Für mich war das immer das beste Date." Ich strich Kol über die Brust. "Würdest du mir noch eine Plüschente schenken, dann wäre es das beste Date, dass ich je hatte", spaßte ich.

"Wir sind doch keine Kinder." dieses Rummelzeugs war nicht mein Ding, viel zu viel glückliche Gesichter mit zu viel süßem Krams zu kaufen. "Das was ich gemacht habe, ist viel besser als ein Rummeldate." so etwas veranstalteten nur Zirkusleute. Ich strich ihr über die Haare und betrachtete weiterhin ihr Gesicht.

"Ich schreibe den Rummelbesuch und eine Ente gewinnen auf unsere Liste, direkt unter der Weltreise." Nun hielt ich seine Hand fest, um seinen Fingerkuppen zu küssen. Langsam wurde ich müde. Meinen Kopf bettete ich auf seiner Brust, lauschte dem lodernden Feuer und schlief auch schon ein.

Am nächsten Morgen ließ ich den Zeitungsmenschen Frühstück für uns besorgen. Elaine bekam extra diese Süßigkeiten die sie früher zu sich genommen hatte, ich verteilte alles und ging erstmal nach oben um mir was frisches anzuziehen und mich zu duschen. Elaine ließ ich noch schlafen, irgendwann war mir aber langweilig, ich nahm ein Glas Blut und setzte mich zu ihr um es ihr unter die Nase zu halten. Jetzt musste sie aufwachen.

Ich wurde wach, als mein Kiefer zu schmerzen begann. Meine Äderchen erschienen und ich griff sofort nach diesem Etwas. Das Glas lag an meiner Lippe und ich trank gierig, dann öffnete ich erst die Augen und sah zu Kol auf. "Ich fände es ja angenehmer, du würdest mich mit netten Worten wecken."

"Ich finde es lustiger, wenn ich es so mache." grinsend nahm ich ihr das Glas wieder ab. Dann bückte ich mich zu ihr hinunter um ihr einen sanften Kuss zu geben. Meine Zunge fuhr am Ende automatisch über ihre Lippen, wo noch etwas Blut klebte. "Und außerdem schmecken dann die Küsse besser."

Ich zog eine Augenbraue hoch und blinzelte. "Meine Küsse schmecken immer phänomenal", sprach ich, von meiner Kusskunst überzeigt. Ich strich Kol durch das noch nasse Haar. "Du hast es gewagt, ohne mich zu duschen? Dann werde ich streiken und den ganzen Tag in diesem Bett liegen bleiben." Ich legte mich zurück in das Kissen und verschränkte die Arme vor der Brust.

"Ich wusste nicht, dass wir ab jetzt alles zusammen machen. Nur weil unsere Beziehung irgendwie offiziell ist." ich setzte mich wieder auf und beobachtete sie. Es war lustig wenn sie bockig war, früher hatte sie so etwas dauernd getan. "Ist Duschen ohne mich den so schlimm?" fragte ich amüsiert.

"Natürlich. Allein macht es nicht so sehr Spaß, durch die Duchkabine zu brechen." Ich zog seine Nase lang, dann kroch ich unter ihm davon, ab ins Badezimmer. Nach der Dusche fühlte ich mich viel wacher. Ich musste das selbe Kleid von Gestern anziehen, aber das war nicht weiter schlimm. Zurück im Schlafzimmer, lag Kol immer noch auf dem Bett. "So. Was tun wir?"

Ich verschränkte meine Arme hinterm Kopf. "Liegen bleiben, die Ewigkeit genießen, frisches Blut zu uns nehmen." zählte ich auf was mir gerade im Kopf herum schwirrte. "Du kannst mich natürlich auch motivieren etwas zu unternehmen, heute bin ich so lustlos." sagte ich theatralisch.

Ich zog Kol auf, damit wir erst einmal frühstückten. Er nahm fast keine menschliche Nahrung mehr zu sich, aber ich schaffte es, wie immer, dass er etwas aß. Am Ende bekam er als Belohnung einen Kuss. "Wir könnten Rebekah ärgern", schlug ich vor.

Grinsend trank ich das komische gelbliche Wasser aus, es war süß aber säuerlich, also konnte ich es irgendwie herunter bekommen. "Dann landest du wieder auf der Vampir-Intensivstation und ich darf dich behandeln." ich überlegte, Rebekah zu ärgern war witzig, nur leider wurde sie so schnell wütend. "Wir könnten zur Abwechslung mal deinen Bruder ärgern. Lade mich ein und schon haben wir es geschafft."

"Mein Bruder ist lebenslang entschuldigt. Du darfst ihn nicht ärgern. Er wird in neun Monaten Vater, aber Rebekah könnten wir ärgern. Du hälst sie fest und ich steche mit dem Regenschirm auf sie ein." Sie war so gemein. Sie hatte damit angefangen. Ich biss von meinem Bagel ab und trank den Kaffee aus.