Tief im Wald

Ich rollte die Augen. ,,Du erinnerst mich an Winnie Pouh.", meinte ich unbeeindruckt. Ich hatte Esther in meiner Gewalt, sowas war erschreckend. Nicht sie hier. Ich wartete eine Weile. Ich gab ihr die Chance selbst rein zu hüpfen. Doch sie tat es nicht. ,,Na gut, du willst nicht anders." Ich setzte Tatia's Kraft ein und ehe sie sich versah, warf ich sie mit Telekinese in das Pentagramm. Nun war es leicht, sie konnte hier ja nicht mehr hinaus. Tatias Kraft liess ich wieder gehen und ich holte ein Messer hervor um mir in die Hand zu schneiden und es in ein Gefäss tropfen zu lassen. ,,Ach ja ich heisse Ian, du?" Ein kleines Pläuderchen wäre sicher nicht verkehrt.

Im Grunde war es mir klar, dass er gewinnen würde - ein Stück, deshalb überraschte es mich auch überhaupt nicht was er als nächstes tat. Das war so Klischeehaft und vorhersehbar - also ehrlich. "Nett kleiner Trick, willst du jetzt so eine Art Blutsbrüderschaft machen? Wahnsinn bist du einfallsreich für so einen kleinen Jungen!" Ich verdrehte die Augen. Ich hatte genügend Kraft um ihn von meinem Geist fernzuhalten. Zumindest für das erste. Das hatte ich lange lange geübt.

Ich ignorierte sie. Ich wartete bis genug Blut in der Schüssel war. Dann band ich die Hand vorübergehend mit einem Tuch zu und nahm das Messer wieder. ,,Komm her meine Süsse.", meinte ich grinsend und stieg ins Pentagramm. Ich ging auf sie zu doch konnte sie nicht erreichen. ,,Okay, ich verstehe dass du sauer bsit. Aber glaub mir, ihr Vampire seid meine Freunde.", meinte ich grinsend und verpasste ihr Kopfschmerzen mit aller Kraft die ich hatte. Sie konnte sich aber sehr gut wehren. Ich dachte nach und setzte Tatia's Kraft wieder ein. Alle die sie hatte. Nun sackte diese dumme Vampirin endlich zu Boden. Ich machte schnell und schnitt in ihren hals um das Blut schneller fliessen zu lassen. Dann entzog ich mich ihr schnell wieder bevor sie was tun konnte.

Es erforderte alle meine Konzentraionsfähigkeit diesen Hexer von mir fern zu halten und kurz spührte ich auch diese enorme Kraft die er hatte. Das machte mich misstrauig. Soviel konnte doch kein Hexer haben? Jedenfalls nicht alleine?! Außer den ganz ganz alten, wie Esther oder ähnlich und so sah er nun wirklich nicht aus. Doch bevor ich weiter nachdenken konnte gaben meine Beine unter dieser Kraft nach und für einige Sekunden konnte ich mich nicht mehr wehren. Er war gut das musste man ihm lassen. Oh wie ich diesen jungen Mann bereits jetzt hasste. Dafür würde er noch bezahlen. Sowas machte man nicht mit mir! Ich keuschte und verzog angestrengt das Gesicht. Nach einigen kurzen Augenblicken konnte ich mich wieder bewegen und sprang sofort auf die Beine. Ich knurrte ihn an und spührte das die Wunde bereits verheilt war. "Bist du jetzt fertig?!" Ich fühlte mich etwas ausgelaugt, aber verdrängte das gekonnt und konzentrierte mich auf das wesentliche.

Ich stieg seelenruhig aus dem Pentagramm und stellte das Gefäss hin. ,,Neee aber bald. Entspann dich und mach nen Nickerchen.", meinte ich augenzwinkernd und schloss die AUgen um den Zauber zu murmeln. Nach einer Weile war ich fertig und öffnete die Augen wieder um dann das Gefäss zu nehmen und es zu trinken bis auf den letzen Tropfen. Ich hustete. ,,Pah. Du schmeckt eklig!", entgegnete ich und dachte nach. ,,Mal sehn obs funktioniert hat.", meinte ich grinsend und konzentrierte mich und channelte ihr Kraft um damit ein Gewitter hervorzurufen. Tatsächlich hörte man den Donner. Zufrieden betrachtete ich mein Werk.

Ich ignorierte den Seitenhieb und verhielt mich ganz ruhig. Ich konnte gerade nichts tun und sparte die Kraft lieber um mich gegebenenfalls währen zu können. "Dann beeile dich ich habe nicht den ganzen Tag Zeit!" Plötzlich spührte ich das mir ganz schwindlig wurde. Mein Kopf wurde ganz schwer und dann spührte ich einen sehr unangenehmen Schmerz in meinem Kopf. Es war ähnlich wie ein Blitzeinschlag und mit einem Mal tat mein ganzer Körper weh. Ich ließ mich auf die Knie sinken und hielt mir den Kopf. Weinen würde ich jedenfalls nicht, sowas tat ich eher weniger. Das Gewitter bekam ich gar nicht mit weil der Schmerz mich ganz taub werden ließ. Als es endlich aufhörte fühlte ich mich total zittrig und brauchte einen Moment um mich wieder zu sammeln. Mein Hass auf diesen Hexer wuchs nocheinmal mehr und ich rappelte mich wieder auf.

Als sie vor mir stand grinste ich. Ich kam näher und klopfte ihr tapfer auf die Schulter. ,,Du warst ganz lieb. Ich geb dir bei unsrer nächsten begegnung auf jedenfall einen Keks.", versprach ich breit grinsend und beschloss das Pentagramm zu öffnen damit sie auch hinaus konnte. Ich war ja kein unmensch, sie durfte ja rumlaufen. ,,Gib auf dich acht, ich brauche dich noch." Grinsend ging ich dann. Heute war mein Glückstag.

verlässt den Wald

"Fantasticher Geburtstag, murmelte ich und hätte mich am liebsten direkt übergeben." Doch das war so überhaupt nicht ladylike und deshalb beschloss ich zunächst nach Hause oder zu Elijah nach Hause zu gehen.

verlässt den Wald

betritt mit Niall den Wald

"Okay." Ich krempelte mir die Arme hoch und warf einen Blick auf meine Schuhe. Hohe Schuhe waren wohl nicht für so etwas geschaffen. Ich hatte noch nie wirklich gekämpft. Ich hatte nur Rebekah und Ivar etwas in den Magen gerammt. "Warte." Ich zog meinen Blazer aus. Er war noch relativ neu. Ich warf ihn über einen Ast. "Jetzt bin ich bereit."

Ein Lächeln lag auf meinem Gesicht. "Überraschende Angriffe haben meist mehr Erfolg, Elaine. Ich bin gespannt, was du alles so drauf hast. Komm, junger Vampir. Gib alles." Mir gefiel es allmählich in dieser Stadt. Das würde witzig werden und ich war unterhalten.

Ich sah ihn kurz an und wusste nicht, was ich tun sollte. Frontaler Angriff? Ich entschied mich anders und verschwand rückwärts. Ich eilte in Vampirgeschwindigkeit um ihn herum und sprang ihn dann von hinten an. Meine Beine schlang ich um seinen Bauch und hielt seinen Kopf mit beiden Händen fest. Dann biss ich in seinen Hals. Es war...widerlich. Irgendwie.

"Autsch", gab ich belustigt von mir. Es dauerte keine halbe Minute, da lag sie auf dem Rücken vor mir und sah mich erschrocken an. Meine Hand strich über den Biss, der verheilte.

"Als Hexe warst du stärker. Versuch es noch einmal." Ich packte ihren Arm und zog sie auf die Füße. Es begann mir wirklich Spaß zu machen. Elaines Gesichtsausdruck deutet etwas ganz anderes.

Ich war wütend. Ich wusste nicht einmal, wie er es geschafft hatte, mich auf den Boden zu werfen. Es war viel zu schnell gewesen. "Du hast mir 320 Jahre voraus. Das ist überhaupt nicht fair." Ich schob seine Hand weg, hielt sie dabei fest und brach sie. Er sah mich überrascht an. Damit hatte er wohl nicht gerechnet. Dann nahm ich mir einen Ast und hielt ihn auf seine Brust.

"Du tust es schon wieder nicht." Den Ast schnappte ich mir und warf ihn weit weg. Dann war ich in Sekundenschnelle bei ihr, presste ihren Rücken an meinen Körper und strich ihr Haar zu Seite.

"In der nächsten Sekunde könnte ich dir, das Herz rausreisen, aber das werde ich nicht tun, weil du keine deiner Chancen ergreifst." Nun ließ ich sie wieder los und drehte sie. "Wieso ließt du mich am Leben damals? Du töteste jeden Vampir, der dir in die Quere kam. Wieso mich nicht?"

Ich sah ihn an, noch völlig perplex von seiner Attacke. Er war zu stark für mich. Jeder schien hier stärker zu sein, als ich es war. Als Vampir war ich ein Looser. Ich fühlte mich unglaublich schwach. "Weil du verloren wirktest." Wir sahen uns an. Ich lief zurück zu meinem Blazer und zog ihn mir wieder an. "Ich sah dich in Glencoe auf diesem Hügel unter dir das wunderschöne Tal. Erst dachte ich, du würdest träumen, aber dann bemerkte ich, dass du in Trauer warst."

Nun war es eine Weile still. Sie drehte sich zu mir um. Ich blickte in ihr Gesicht. "Du hast mich also aus Mitleid nicht umgebracht." Ich schüttelte sofort den Kopf. Mitleid. Pah!

"Du solltest niemals Mitleid mit einem Vampir haben, Elaine. Das ist der erste Fehler. Der zweite Fehler, wäre es, dem Vampir dein Leben anzuvertrauen. Und nun stehst du immer noch hier, statt zu gehen."

Langsam machte sich Verwirrung in mir breit. "Ich verstehe dich nicht. Wieso kümmert dich das?" Einer der ersten Vampire, die ich traf, die so etwas sagten. Als würde es ihn kümmern, was menschlichen Wesen passierte. Er war so lange ein Vampir. Ich war mir sicher, er hatte fast nichts Menschliches mehr.

Ich antwortete nicht, lief auf sie zu und blieb vor ihr stehen. "Erzähl mir von deinem Freund." Es interessierte mich brennend, wie er es geschafft hatte, eine Hexe um den Finger zu wickeln, die voll mit Eisenkraut gewesen war. Es konnte keine Manipulation sein.

Ich sah ihn an und ging ein Schritt zurück. Immer forderte er etwas von mir. "Er kann dir das Herz rausreisen, ohne das du etwas merkst." Mein Blick war immer noch finster, aber er sah mich schon wieder mit so einem merkwürdigen Blick an. Ich verstand einfach nicht, was er wollte. "Es ist alles echt, falls du das wissen willst und ich bereue nichts."

"Bei Vampiren ist nicht vieles echt. Schon gar nicht, wenn sie schon viel zu lange auf dieser Erde verweilen." Das entnahm ich aus ihrere Erzählung. Langsam ging ich um sie herum und schwieg.

"Wieso lehr er dich nicht, wie du dich verteidigen kannst?", brach ich die Stille.

Ich sah ihn wieder böse an. "Das...das wird er. Er hat eben keine Zeit. Wir hatten sehr viel um die Ohren. Außerdem stelle ich mich gar nicht zu dumm an. Ich konnte dich beißen." Für fünf Sekunden...egal. "Hör auf, mich über mein Leben auszufragen. Das geht dich gar nichts an."

Ich grinste, weil sie so reagiert. "Du sprichst munter. Wieso sollte ich also nicht weiter fragen?

Im nächsten Moment hatte ich ihren Rücken an meine Brust gedrückt. Ihre Hände waren außer Gefecht gesetzt. Sie konnte sich nicht wehren. "Es ist sein Fehler, dass er dich nicht lehrt. Ich könnte dich töten. Er würde es nicht einmal bemerken."

Ich ließ sie wieder los. "Bist du dir sicher, dass er es noch wird?"

"Ja!" Allmählich wurde ich wütend. "Hör auf, mich immer fest zu halten!" Das mochte ich nicht und ich war mir auch sicher, dass es Kol nicht gefallen würde. "Kann ich jetzt gehen, oder hast du noch weiterhin vor, über meinen Freund her zu ziehen?"

"Ich weiß nicht, ob du kannst, Elaine, aber du darfst. Ich halte dich nicht auf." Ein weiteres Lächeln umspielte meine Lippen. "Darf ich mitkommen? Ich würde mir ja wahnsinnig gerne ein Bild von deinem tollen Hecht machen." Das Interesse war nicht zu überhören.

"Ich weiß, dass du könntest, aber du darfst nicht", sagte ich auf die selbe Art, wie er es getan hatte. Er war seltsam. Wirklich seltsam. "Wenn du den Drang hast du sterben, kann ich ihm auf eine Nachricht schreiben. Oder du lässt mich dich endlich töten. So langsam vergeht mein Mitleid."