Dad schlief schon als ich ankam und im Haus herum irrte, ich konnte nicht schlafen das wusste ich schon bevor ich mich hinlegte. Weshalb ich es auch nicht tat sondern im Wohnzimmer blieb wo mein Klavier stand. Einige Male schrieb ich Hanna und Panya zurück, es kam mir seltsam vor das sie mir schrieben aber ich konzentrierte mich gerade eher auf die Melodie.
Langsam nervte mich das ganze, Panya ließ mich nicht in Ruhe mit ihren Nachrichten. Wenn ich einfach nicht zurück schreiben würde, glaubte sie wieder ich wäre sauer oder so ein Schwachsinn und das wollte ich nicht unbedingt. Also ging ich nochmal hinaus.
Ich kam erst in der Früh hierher, Dad war schon wach und ich musste ihm natürlich erklären wo ich war. Klar, das ich nicht die Wahrheit sagte. Er konnte es sowieso nicht kontrollieren, jetzt jedenfalls nicht mehr. Ich ging in mein Zimmer um mich umzuziehen, ich mochte es nicht in meinen normalen Sachen zu schlafen aber es war ja nicht zu verhindern gewesen.
Sein Vater ließ mich hinein. Ich ging hinauf und blieb vor seinem Zimmer stehen. Also klopfte ich. "Jayden? Ich glaube ich lege stalkerische Verhaltensweisen an den Tag, aber du hast gesagt, du kommst langsam mit meiner Aufdringlichkeit klar..." Ein bisschen bescheuert kam ich mir schon vor.
Ich hatte die Klingel gehört und dann das Klopfen an meiner Tür, ich runzelte die Stirn als ich aufstand und aufmachte. "Das heißt nicht das du kommen kannst wann du willst.", sagte ich und sah kurz auf Panya. Dann ging ich wieder in das Zimmer hinein, die Tür stand offen und sie kam auch rein. "Hast du irgendwas vergessen?" Ich wusste nicht was sie wollte.
Ich durfte in sein Zimmer gehen, ohne das er mich hinauf warf. Premiere! "Nein." Ich setzte mich auf sein Bett. Noch erntete ich keinen bösen Blick. "Ich habe an dich gedacht und dann kam ich hier her. Zuhause war es langweilig. Ich fand heute Nacht unterhaltsamer."
Ich war unsicher als sie sich auf mein Bett setzte, noch niemand hatte auf meinem Bett gesessen außer mir, nicht einmal Dad ließ ich darauf sitzen. "Hab ich dir nicht mal gesagt du sollst aufhören an mich zu denken?" Ich konnte mich noch gut daran erinnern, aber sie hielt sich nicht daran. "Was heißt unterhaltsamer?"
"Du kannst aber meine Gedanken nicht beeinflussen." Das sollte ich nicht sagen. "Du solltest meine Gedanken nicht beeinflussen." Davon hatte ich genug in letzter Zeit. Ich knauschte sein Kissen. Daune. Wie bequem. "Eben besser, als die Zeit Zuhause zu verbringen." Ich ließ sein Kissen los, weil er mich beinah tödlich ansah. "Hm, tut mir Leid." Ich strich es schnell wieder glatt.
Als sie es wieder hinlegte konzentrierte ich mich wieder auf den Grund wieso sie hier war. "Weil du nicht bei dir zuhause sein willst, kommst du zu mir nach Hause? Das ergibt keinen Sinn." Nicht ergab Sinn wenn sie etwas tat, jedenfalls wenn sie in meiner Nähe war. "Ich hab hier nichts spannendes das dich interessieren könnte, da musst du schon woanders hingehen."
"Ich entscheide selbst, ob ich etwas spannend finde und Sinn gibt bei mir nichts." Ich erhob mich nun vom Bett und gesellte mich neben ihn, um auf sein Schreibtisch zu blicken. Dort konnte er sicher keine Hausaufgaben machen. "Ist das ein Wissenschaftsprojekt? Darf ich Versuchskaninchen spielen? Oder deine Assistentin?" Ich grinste. Oh ja. "Assistentinnen müssen nichts können. Sie müssen nur gut aussehen."
"Ja, bei Zaubershows aber nicht bei dem hier." Ich zeigte darauf, aber wollte es ihr nicht zeigen. Das ging sie sowieso nichts an, also stellte ich mich davor damit sie nicht mehr drauf gucken konnte. "Du solltest sowas nicht sagen, das klingt als würdest du jemandem sagen das du nichts kannst und damit zufrieden bist."
"Ich kann stalken, aufdringlich sein, den Abend von anderen Menschen versauen...und backen!" Ich zauberte einen Muffin aus meiner Tasche und hielt ihn ihm hin. "Der ist von gestern. Ich weiß du magst keine Muffins, aber ich habe die zum ersten Mal gebacken. Du musst probieren, wenigstens einen Krümmel, sonst bin ich beleidigt."
"Du backst zum erstem Mal Muffins und ich soll sie probieren? Wer ist hier wem sein Versuchskaninchen?" Ich sah sie verwundert an, ich wollte nichts davon essen und das wusste sie auch. Trotzdem drückte sie ihn mir in die Hand, erst guckte ich ihn genau an da sie ihn aus ihrer Tasche geholt hatte und das unhygienisch war. "Hättest du das nicht anders mitnehmen können?"
"Der Muffin war in mein Hello Kitty Taschentuch eingewickelt. Ihm geht's wunderbar. Mecker nicht." Ich öffnete die oberste Schicht des Muffins und nahm das weiche Innere heraus. "Hier. Probier." Ich schob es ihm regelrecht den Mund und entfernte zufriede die Krümmel an seinem Kinn. "Nun sag mir, wie gut er schmeckt."
Ich hatte keine Ahnung was sie da tat, sie hatte mir das Muffinstück einfach in den Mund geschoben und ich konnte nichts anderes tun als es zu essen. Dann fasste sie mich auch noch an, ich ging sofort etwas weiter von ihr weg damit sie nicht auf die Idee kam sowas wieder zu tun. "Was machst du da?", fragte ich immer noch empört als ich wieder reden konnte.
"Dich füttern. Willst du noch mehr?" Ich bemerkte nun, dass er mir ausgewichen war. "Ich bin wieder zu aufdringlich, hab ich recht?" Er brauchte wohl noch mehr Zeit, sich daran zu gewöhnen. Ich ging von ihm weg und aß den Muffin selbst, verzog das Gesicht. Der Muffin war knatschig. Naja, ich aß ihn dennoch und stellte mich vor seinen Bücherregal. Er hatte mehr Bücher, als Hanna.
Sie ging in meinem Zimmer herum und sah sich meine Bücher an, es gefiel mir nicht ihr dabei zuzusehen wie sie in meine Privatsphäre eindrang. Ich hätte sie nicht rein lassen sollen, dann wäre das alles nicht passiert und ich musste mir keine Gedanken darum machen. "Schau nicht alles an, gar nichts aus meinem Zimmer geht dich etwas an."
Ich drehte mich um. "Ich habe das Gefühl du bist nur nett zu mir, wenn ich betrunken bin." So ging ich aus seinem Zimmer und ließ mich im Türrahmen auf den Boden gleiten. "Ist das besser so?" Er sah mich wieder einmal an, als hätte ich den Verstand verloren, aber ich hatte nicht vor zu gehen. Ich spielte mit dem letzten Knopf an meiner Jeansjacke.
Sie tat dasselbe wie gestern und ich fand es nicht besonders toll. Ich ging auf sie zu um sie wieder hochzuziehen und dann mit ihr nach unten zu gehen. "Ich war nicht nett zu dir, ich war nur müde. Da hab ich nichts besseres zu tun als zu reden, jetzt geht das nicht also solltest du gehen." Ich machte die Tür auf und brachte sie hinaus damit sie nicht sofort wieder rein konnte. "Mach neue Muffins und gib sie Hanna.", schlug ich vor und lief dann wieder ins Haus.
Ich stand nun hier. Hatte er mich gerade hinausgeworfen und mir gesagt, dass er nur mit mir sprach, wenn er nichts besseres zu tun hatte? Und ich hatte angefangen, ihn zu mögen. Ich presste die Lippen aufeinander. Nein, nicht wütend werden. Aber ich war wütend. Ich machte auf den Absatz kehrt und lief nach Hause.
Nach einigen Tagen fühlte ich mich etwas anders als sonst, ich wusste nicht was es war aber ich musste an die letzten Stunden mit Panya denken. Dass sie zu mir gekommen war, dass sie sich für alles interessiert hatte was in meinem Zimmer stand und dann hatte ich sie einfach raus geworfen. Vielleicht hätte ich das nicht tun sollen, aber jetzt konnte ich nichts mehr dagegen tun.
Ich kam hierher nachdem ich bei Panya und Hanna war, es war komisch. Immer noch fand ich diese Date-Sache merkwürdig, aber jetzt hatte ich wohl schon zugesagt und musste mir Gedanken darüber machen. Ich war mir nicht klar was man bei sowas tat, aber es hatte sowieso noch Zeit. Ich nahm trotzdem mein Laptop her und las darüber.
Ich hatte geklingelt, Jaydens Dad öffnete mir die Tür. Ich erklärte ihm das ich mich mit Jayden zum lernen verabredet hatte, dann ging ich nach oben wo ich mir sein Zimmer gemerkt hatte. Als ich eintrat saß er auf seinem Bett mit einem Laptop. "Hey du, wollen wir lernen?" gut gelaunt setzte ich mich an den Bettrand und packte meine Bücher aus.
Ich blickte Hanna die ganze Zeit verstört an, ich wusste nicht was sie hier wollte und wieso sie lernen wollte. Sollte das irgendein dummer Scherz sein, als könnte ich nicht selbst lernen. Ich legte den Laptop von mir weg und saß mich auf. "Was willst du hier und wieso kommst du einfach in mein Zimmer?" Panya hatte wenigstens angeklopft, ich dachte immer Hanna wäre die Höflichere.
"Du bist in deinem Zimmer, wenn ich zu dir wollte, muss ich logischerweise in dein Zimmer." er sah mich an als wäre ich ein Alien. Schnell sprang ich vom Bett und hob meine Hände abwehrend vor den Körper. "Tut mir Leid, du willst wohl das ich nichts anfasse oder so." irgendwie war er schon etwas merkwürdig. Seit wann machte es jemandem was aus wenn man ins Zimmer kam? "Dann gehen wir eben nach unten."
Thema: Anwesen der Caulfield's 
