Ich war müde, verwirrt und genervt. Aber ich freute mich auch auf Morgen und den Tag mit Joline. Nachdem ich einen kleinen Snack eingenommen und danach geduscht hatte, legte ich mich ins Bett und schlief relativ schnell ein.
Ich lächelte, als Matt mir die Tür öffnete. Er sah so gut aus wie immer. Ich sah leichte Sorge in seinem Gesicht. Heute würde er etwas Neues erleben. "Ich bin mit dem Bus gefahren, damit du dich männlich fühlen kannst, wenn du uns nach Richmond fährst."
Ich lachte. "Danke, ich wollte schon beleidigt sein. Du hast meine Ehre gerettet." ich nahm einen Rucksack mit Getränken und ein paar Snacks mit. Den konnten wir solange im Auto lassen. "Ich bin immer noch am Zweifeln, ob das das richtige für uns ist." gestand ich ihr als wir im Auto saßen und ich den Motor startete. Sie lächelte nur, dann fuhr ich los.
Ich hatte geduscht und etwas gegessen, vor meinen Englischunterlagen ließ ich den Abend Revue passieren. Ich hatte Joline geküsst und es war nicht einfach aus einer Laune heraus passiert, nie tat ich so etwas wenn es nicht was bedeutete. Der Umgang würde nicht anders werden, das wusste ich jetzt schon. Wir waren Freunde und ich würde nicht zulassen das es die Freundschaft irgendwie beeinträchtigte.
Ich schrak, als ich hier auftauchte. Er saß am Küchentisch und blickte in ein Buch und ein paar Aufzeichnungen. "Matt?" Meine Stimme war ein Flüstern. Etwas konnte ich mich noch fassen. "Matt", rief ich ihn. Ich musste einen ziemlich schrägen Albtraum haben.
Ich erschrak beinahe zu Tode als ich Jolines Stimme hörte. "Joline? Wie kommst du hier rein?" fragte ich verwundert. Sie sah nicht anders aus, wie zu dem Zeitpunkt in ihrem Zimmer. War sie etwa den ganzen Weg hier her gekommen? "Was tust du hier? Es ist spät." fragte ich und stand auf um auf sie zu zu gehen.
Er konnte mich hören? Oh. Der Traum war vorbei. Gott sei Dank. "Ich...ich weiß nicht." Ich hielt mir die Hand an den Kopf. "Ich hatte einen merkwürdigen Traum. Niemand könnte mich hören. Ein Mädchen lag Tod im Gras." Ich kratzte mich an der Stirn.
Ich runzelte die Stirn, sie sah so durcheinander und traurig aus, gar nicht so taff wie ich sie sonst kannte. "Dann war das ein sehr schlechter Traum. Aber es war nur ein Traum, du hättest so nicht kommen dürfen. Du wirst Morgen Fieber haben." gab ich zu bedenken, sie trug noch immer ihren Bademantel und hatte kaum getrocknete Haare. "Soll ich dich nach Hause fahren?" ich trat langsam auf sie zu.
Ich schüttelte schnell den Kopf. "Machst du mir einen Tee?" Ich wollte nun nichts anderes, als einen Tee von Matt und seine Gegenwart. Ich verließ die Küche und setzte mich auf die Couch. Ich wollte nach der Fernbedienung greifen, doch es gelang mir nicht. Ich kniff die Augen zusammen und ließ es sein. Ich träumte. "Matt, du musst mir keinen Tee machen. Ich träume."
Etwas verwirrt kam ich mit einer Tasse Tee ins Wohnzimmer und ließ mich in den Sessel nieder, die Tasse schob ich dennoch in ihre Richtung. "Dann müssten wir beide träumen und ich bin mir sicher, dass ich nicht träume." ich betrachtete sie nun. "Wer war das Mädchen von dem du träumtest?"
"Ich weiß nicht. Meine Familie war da, sogar Tante Carol und Sheriff Forbes. Sie sprachen über mich und mich haben sie gar nicht gehört." Seufzend lehnte ich mich zurück und starrte auf die dampfende Tasse. "So einen schrägen Traum hatte ich noch nie. Es ist schrecklich, wenn man ignoriert wird."
"Was?" ich bekam eine dunkle Vorahnung, als sie so sprach hatte es Klick gemacht. "Du bist dir sicher das es kein Traum war?" ich blickte sie eingehend an, sie wirkte auf mich unverändert. Genauso wie ich sie vor wenigen Stunden alleine gelassen hatte nur viel, viel trauriger. "Was ist das letzte an das du dich erinnern kannst?"
"Hm. Du hast mich geküsst." Schon sah mein Gesicht viel fröhlicher aus, als ich daran dachte. "Und dann..." Die Erinnerungen waren nur wage. "Ich habe mir einen Tee gemacht, weil ich nicht schlafen konnte. Ich war im Garten...mehr weiß ich nicht mehr. Glaubst du das was im Tee war?", fragte ich entsetzt.
"Wenn du dir den Tee selbst gemacht hast, dann wahrscheinlich nicht." sagte ich nachdenklich und blieb weiterhin ernst. Ich konnte diese Gedanken die ich hatte nicht verdrängen, obwohl sie sich für mich absurd anhörten. Das konnte nicht sein ich hatte sie vorhin noch gesehen, geküsst. "Hat Liam etwas getan?" das hörte sich für mich schon logischer an.
"Was sollte er getan haben?" Er hatte Recht. Niemand hätte mir etwas in den Tee schütten können, wenn ich ihn selbst hatte. Ich wollte Matt überzeugen, dass wir träumten. "Wenn wir nicht träumen, wie erklärst du dir dann das?" Ich richtete mich vor und griff nach der Tasse. Ich erwischte nicht einmal ihren Henkel. Ich spürte sie überhaupt nicht.
Ich starrte auf ihre Hand und versuchte mich davon zu überzeugen, dass sie den Griff berührt hatte. Aber meine Augen sagten etwas anderes, ich sah genau wie ihre Hand durch ging. Scharf sog ich die Luft ein. "Nein...nein, nein. Du hast Recht wir träumen. Du liegst zuhause in deinem Bett und ich habe einen Albtraum. Wenn ich am nächsten Morgen aufwache wird alles in Ordnung sein." das konnte nicht sein. Sie war nicht das, es musste ein Traum sein.
"Natürlich träumen wir. Ich finde es jedoch gemein, dass du alles anfassen kannst." Schnaubend legte ich mich wieder zurück. Ich war im Garten eingeschlafen. Das war ja peinlich. Ich versuchte mich daran zu erinnern. Tee und dann...war jemand aufgetaucht? Ein blondes Gesicht tauchte in meinen Gedanken auf. Rebekah? Was suchte sie in meinen Gedanken? Schnell sah ich wieder zu Matt. "Wieso hast du mich geküsst?"
Ich war froh das sie mich von meinen beunruhigenden Gedanken ablenkte, ich wollte nicht über solche Dinge nachdenken. Ich wollte es nicht noch einmal erleben, das eine Mal hatte mir gereicht. Aber das passierte mir hier nicht mit Joline, das war gut. "Aus einem Grund, ich küsse niemanden wenn ich mir nicht sicher bin. Und ich bin mir sicher, dass du für mich nicht nur wie eine kleine Schwester bist. Früher vielleicht, aber jetzt nicht mehr."
Ich grinste. Wie in dämmliches Honigkuchenpferd, aber dann bemerkte ich, dass er das genau sehen konnte und sah ihn wieder etwas ernster an. Der Ernst wahrte nicht lange, weil ich mich nehmen Matt setzte und begann durch ihn hindurchzulangen. Man hatte nur einmal so einen Traum. Ich kichere. "Cool. Das ist, als wäre ich ein Geist." So nah bei ihm zu sein, war schön. Mir stieg ein Geruch in die Nase, den ich so noch nie wahrgenommen hatte.
Es fühlte sich gut an wenn sie bei mir war, aber dieses Hindurchfassen gefiel mir nicht. Ich versuchte herauszufinden ob das ein Traum war oder nicht, aber ich wusste nicht wie ich das anstellen sollte. "Das kann nur ein Traum sein." murmelte ich langsam verstört. Das erinnerte mich alles so sehr an die Zeit mit Vicki. "Sag nicht das du ein Geist bist, in Mystic Falls ist alles möglich. Hier kann es Geister geben, hier gab es Geister." ich hatte ihr nie davon erzählt, aber das sie so sprach gefiel mir nicht, es musste raus.
"Wirklich? Geister? Wer waren sie? Haben sie die Stadt heimgesucht?" Das klang wirklich alles total aufregend. Ich hörte auf ihn berühren zu wollen und setzte mich noch näher zu ihm. Der Geruch war so...anziehend. Das gefiel mir. Ich konnte es nicht zuordnen. "Hast du ein neues Parfum? Du riechst zum Anknabbern." Ich grinste.
"Was?" ich war ein wenig abgelenkt, ihre Frage war merkwürdig. "Ich habe geduscht." erklärte ich kurz, bestimmt meinte sie das. "Die Geister waren bestimmte Leute, die die hier starben." erklärte ich und blickte in ihr Gesicht. "Vicki war auch da, ich habe sie gesehen."
Mein albernes Grinsen verschwand sofort. "Was? Du hast Vicki gesehen?" Ich biss mir vor Aufregung auf die Lippe, aber dann sah ich ihn empört an. So eine schnelle Stimmungsschwankung. "Wann war das? Wieso ist sie nicht zu mir gekommen?!"
"Du warst auf dem Internat. Am Anfang konnte ich sie nicht sehen, Jeremy tat es als einziger. Du kannst das nur wenn du diese Nahtod-Erfahrung hattest. Und dann habe ich es auch gemacht und konnte sie sehen." erzählte ich, damit sie nicht mehr so beleidigt deswegen war. Das war ein sehr seltsamer Traum, ich hatte wahrscheinlich noch nie einen Traum gehabt mit einer so ernsten Unterhaltung.
Thema: Haus der Donovan's 
