Es war schon ziemlich spät, ich war beim lernen eingenickt, aber mein Handy hatte mich geweckt. Als ich die Nachricht bekam, war ich verwirrt. So eine Nachricht hatte er mir noch nie geschickt, es klang ganz anders als sonst. Ich überlegte mir für einen Moment nicht zu gehen, aber den Vorschlag verwarf ich wieder. Ich nahm die Armkette und begann einen Aufspürzauber, nachdem ich mir einen dicken Pulli über gezogen hatte machte mich auf den Weg.
"Ich weiß nicht wie ich es erklären soll. Ich weiß nicht mal wie ich mich dazu gebracht habe dabei zu helfen." Ich seufzte wieder und versuchte dann nachzudenken, aber ich bekam immer noch keine Antworten darauf. "Der Drang dazu war plötzlich da, ich konnte nichts dagegen tun." Ich war froh das Jeremy mir zuhörte, nur dafür hatte er schon die Wahrheit verdient. "Ich habe mit Hilfe der anderen Hexen alle Vampire eingesperrt, sie wären fast verbrannt." Ich sah ihn lange an. "Caroline und Tyler waren dort, ich habe Stefan und Damon hinein gescheucht." Ich war schon darauf vorbereitet das er sofort gehen würde.
Ich dachte über Bonnies Worte an und starrte lange auf sie. "Was bedeutet, dass der Drang da war? Vielleicht hat dich jemand manipuliert oder gezwungen." ich hatte nicht erwartet das es so eine Sache war sie sie getan hatte. Es hörte sich an als hätte sie ihre Freunde verraten. Aber ich kannte Bonnie schon eine Ewigkeit und auch sehr gut, sie würde so etwas nicht einfach so machen.
Ich zuckte leicht mit den Schultern. "Es fühlt sich nicht wie eine Manipulation an. Wie soll mich jemand dazu gezwungen haben wenn ich nichts davon mitbekommen habe?" Ich wollte es erklären können, doch ich wusste nicht wie. Es war so schwer selbst nicht zu wissen wieso man etwas getan hatte, dass seinen Freunden schadete.
Ich war mir nicht sicher was ich sagen sollte wenn Panya hier war, aber ich wollte ihr sagen das ich es nicht so meinte als ich sie raus geworfen hatte und sie sollte das nicht denken. Ich klingelte und wartete darauf das mir jemand aufmachte, am liebsten würde ich draußen bleiben und nicht hinein müssen.
Bonnie rief nach mir. Ich schlug mein Bwl-Buch zu und ging hinunter. "Jeremy?" Ich freute mich ihn zu sehen. Als Kinder hatten wir oft miteinander gespielt. Ich umarmte ihn kurz, dann meinte Bonnie, ich solle die Tür öffnen. Ich warf einen Blick aus dem Fenster. Es war Jayden. Was wollte er denn hier? Ich öffnete die Tür und lehnte mich gegen den Türrahmen.
Sie machte auf, sagte dabei aber nichts was seltsam war. Ich runzelte die Stirn und versuchte an ihrem Blick zu erkennen wieso sie nichts sagte, aber ich erkannte nichts. "Bist du krank oder hast du deine Stimme verloren?" Ich musste gleich nachfragen damit ich verstand was mit ihr los war.
Ich kniff kurz die Augen zusammen, als er das fragte, dann presste ich meine Lippen aufeinander. "Weder noch. Du darfst raten." Er brachte schlechtes Wetter mit sich. Die Wolken versperrten der Sonne den Weg und nahmen die Farbe vom Bordstein an.
"Ich habe gerade geraten." Sie wollte das ich weiter darüber nachdachte? Sie sah nicht so aus wie sonst immer, so als wäre sie nicht mehr lebensfroh. Das sie so sein konnte wusste ich gar nicht. "Gleich rate ich weiter, zuerst will ich dir was sagen." Nun musste ich wieder nachdenken, was wollte ich überhaupt sagen. "Ich wollte dich nicht aus meinem Zimmer werfen, nur war es.. ein schlechter Zeitpunkt."
"Ein schlechter Zeitpunkt? Gibt es auch Mal einen richtigen Zeitpunkt bei dir?" Ich verschränkte die Arme vor der Brust. Ich war immer noch wütend und ich wollte wütend bleiben. Er hatte mich gekränkt. "Jetzt hast du es gesagt und darfst weiter raten."
"Bist du sauer auf jemanden?" Sie war wirklich nicht mehr dieselbe und sie machte den Eindruck als wäre sie sauer. Wieso wollte sie das ich riet auf wen sie sauer war? Woher wollte ich wissen wer ihr was getan hatte. "Natürlich gibt es einen richtigen Zeitpunkt, nur war das eben nicht dieser." Sie tat ja fast so als wäre sie sauer auf mich. "Und hör auf mich so zu behandeln obwohl es jemand anderes verdient hat."
Nun biss ich mir auf die Lippe, um zu verhindern, dass ich explodierte, aber ich konnte nicht. Sofort war ich wieder im Haus und knallte ihm die Tür vor der Nase zu. Jeremy und Bonnie waren augenblicklich ruhig. Seufzend überlegte ich es mir anders, schlüpfte aus dem Haus und ging auf Jayden zu. Er ging ein paar Schritte rückwärts, als ich auf seine Brust tippte. "Hast du dir Mal Gedanken gemacht, was genau du eigentlich mit deinen Worten aussagst?"
Ich war vollkommen verwirrt von ihr, zuerst machte sie die Tür vor meiner Nase zu und dann kam sie wieder raus und stellte mir so eine Frage. "Was sage ich denn damit aus?" Ich wusste nicht was sie meinte, wenn sie sowas wissen wollte musste sie mir schon erklären was genau für Worte. "Und welche Worte meinst du?"
"Du sagtest du warst nicht nett zu mir und weil du nichts Besseres zu tun hattest, bist du gekommen. Für mich heißt das, du unterhälst dich nur mit mir, wenn dir öde ist. Ich dachte du redest mit mir, weil du mich magst. Ich will mit niemanden reden, der mich als Zeitvertreib ansieht." Ich ließ nun meinen Finger von seiner Brust.
Ich musste mich an das Gespräch erinnern, das hatte ich sicher gestern von mir gegeben und nicht darüber nachgedacht. Darum war sie sauer? Weil ich etwas gesagt hatte das sie nicht hören wollte? "Ich sehe dich nicht als Zeitvertreib an, eher als.." Ich wollte nicht wieder was falsches sagen deshalb beendete ich den Satz erst gar nicht. "Du solltest nicht so sehr auf das hören was ich sage."
Nun verwirrte er mich. Was er da sagte, ergab keinen Sinn. "Was soll, dass schon wieder bedeuten?" Ich strich mir das Haar aus der Stirn. "Du bist viel zu kompliziert. Mir tut der Kopf weh. Immer muss ich mir Gedanken machen, wie genau ich mich ausdrücke, damit du nicht wütend wirst und du überlegst nicht einmal, was du sagst. Das ist unfair."
"Deine Vorfahrin war mal in deinem Körper ohne das du es gemerkt hast." ich zuckte mit den Schultern, so richtig verstand ich dieses ganze Hexenzeugs nicht. Vielleicht hatte sie das auch mitbekommen, aber es war die einzige Erklärung ausgenommen einer Manipulation. Ich blickte auf die Uhr. "Ich werde gehen, komm Morgen vorbei. Elena mag es auch nicht mit dir zu streiten." ich lächelte und umarmte Bonnie zum Abschied. An der Tür winkte ich Panya und ihrem Freund kurz zu bevor ich ging.
"Dann hör auf zu überlegen und sag einfach was du willst." Ich war überrascht davon, ich wusste nicht das sie darüber nachdachte ob ich etwas dagegen hatte wenn sie etwas sagte. "Lügst du sonst immer?" Ich konnte es mir kaum vorstellen, aber wenn sie das schon so sagte hörte es sich danach an.
"Natürlich nicht. Es verwirrt mich nur, dass ich erst nachdenke, bevor ich mit dir spreche. Das tue ich sonst nie. Mein Mund spricht einfach darauf los. So wie jetzt." Ich setzte mich nun seufzend auf die Treppe. "Ich will, dass dich mir öffnest, so wie am Samstagabend."
"Ich hab dir mehr erzählt als anderen, viel mehr. Glaubst du du kriegst meine ganze Lebensgeschichte zu hören?" Wenn ich mit jemandem reden musste, war es nur das nötigste und sie tat sie als wäre es schlimm wenn ich ihr nicht alles erzählte, als würde ich das jemals tun. "Wenn du das von mir verlangst, wird das nie was." Ich wusste nicht mal was das werden sollte.
Ich entdeckte Panya und Jayden, warf ihm einen dunklen Blick zu und ging ins Haus um nach Bonnie zu suchen. Sie befand sich in ihrem Zimmer, zum Glück noch nicht am Schlafen. "Bonnie, ich brauche deine Hilfe. Was muss ich tun wenn ich einen Geist erscheinen lassen will?" platze ich sofort damit raus und setzte mich zu ihr.
Ich blickte Hanna verwundert an als sie rein stürmte und mich gleich sowas fragte. "Einen Geist? Wenn willst du erscheinen lassen?" Ich würde erst erfahren wollen was los war bevor ich ihr irgendwas darüber erzählen würde. "Hanna, ist irgendwas passiert?" Ich sah sie etwas besorgt an.
"Ich verlange auch nicht von dir, dass du mir deine ganze Lebensgeschichte erzählst, obwohl ich sehr aufmerksam zuhören würde, ich würde mir wünschen, dass du immer gern mit mir zusammen bist und nicht nur, wenn du es willst." Ich wusste gar nicht, wieso ich so sehr darauf bestand. Ich strich mir das Haar zurück und sah zu Jayden. Dann sah ich schnell wieder weg. Vielleicht wusste ich es doch.
Ich versuchte mir das zu erklären, es war schwer. Sie wollte das ich immer gern mit ihr zusammen war, nicht nur wenn ich es wollte. Aber eigentlich war doch genau das was so etwas ausmachte. Ich schüttelte verwirrt den Kopf damit ich mich nicht weiterhin damit beschäftigte. Ich atmete tief und sah sie dann ernst an. "Ich sage das jetzt nur einmal, also präg es dir genau ein. Ich verbringe gerne Zeit mit dir, auch wenn es nicht danach aussieht. Können wir jetzt aufhören darüber zu reden?"
"Ja." Eigentlich wollte ich noch eine Entschuldigung von ihm hören, aber ich gab mich mit seiner Aussage erst einmal zu frieden. Ich legte meine Hände auf meine Knie und sah ihn weiterhin an. "Weshalb bist du gekommen? Ich war zu wütend, um es mir zu merken."
Thema: Re: Haus der Bennett's 
