Ruinen des alten Salvatore Anwesen

Ich dachte nach. ,,Weshalb sagte er ab?" Er erklärte es mir und ich schnaubte. Ehrlich jetzt? Ich war stinksauer auf seinen Vater. Auf seine Eltern! Nur wegen ihnen war er doch erst so wie er nun war! Sie intressierten sich überhaupt nicht für ihn, und dabei war er so ein wundervoller Mensch, wenn er es zuliess. Und genau deswegen konnte ich ihm in keinster Weise den Rücken zuwenden. Ich blieb stehen und sah zu ihm. ,,Was er getan hat war nicht richtig. Das tut mir Leid. Wenn du möchtest, mache ich es nächsten monat mit dir zusammen. Die gesamte Verwandlung." Er hatte sie heute genau genommen alleine durchgezogen. Er hatte doch sicher schreckliche Angst haben müssen.

Ich betrachtet sie eine Weile. Wieso sagte sie das? Wahrscheinlich aus Mitleid. Ich mochte kein Mitleid. Mir ging es wunderbar. "Ich schaff das schon allein." Ich schaffte, alles allein. Auf mich selbst, konnte ich mich verlassen. Wenn man keine Hoffnungen hatte, wurde man nicht enttäuscht. "Meine Eltern sind eben so. Ihnen ist die Karriere immer schon wichtiger gewesen."

,,Was wenn ich sage, ich möchte gerne nächsten Monat dabei sein?", versuchte ich es nochmal. Ich wollte bei ihm sein, ihm durch jede Schwierige Lebensphase helfen. Selbst, wenn er mir Schmerz zugefügt hat und es vielleicht wieder tun würde. Ich konnte nicht anders, ich ... ich liebte ihn doch! ,,Das ist falsch! Du verdienst soviel bessere Eltern.", sagte ich und lief mit ihm weiter. ,,Waren sie denn in letzter Zeit mal zuhause?"

"Dann klingt es nicht, als tätest du es aus Mitleid." Aber der Hintergedanke war da. Ich sah wieder zu ihr. "Meine Vater ist ein Lockwood, meine Mutter kommt aus einer Familie von knallharten Rechtsanwälten. Es war schon immer so. Die Kinder wurden hart erzogen. Nur nicht jedes Kind macht da mit. Wahrscheinlich werde ich meine Kinder wohl auch so aufziehen." Schließlich war ich auch ein Lockwood. Über sowas wollte ich nicht nachdenken. Kinder.

Ich sah ihn kurz schockiert an. Seine Kinder würde er so aufziehen? ,,Du willst deinem eigenen Fleisch und Blut solche Qualen durchleben lassen?", fragte ich vorsichtig. ,,Liam, ich sehe wie deine Eltern dich zerstören. Deine gute Seele, dein Herz und deinen Verstand. Und du willst das deinen kindern antun?" Also, wenn er dann mal welche hatte... Ach liessen wir das Thema. ,,Ich möchte nicht, dass du denkst das ich Mitleid mit dir habe. Ich möchte nur dass du verstehst dass es jemanden gibt, dem es Wichtig ist wie es dir geht. Das es dir gut geht."

"Ich habe meine Entscheidungen selbst getroffen. All diese Einbrüche oder Schlägereien, als ich jünger war, um die Aufmerksamkeit meiner Eltern auf mich zu ziehen..." Ich rollte mit den Augen. "Das habe ich selbst getan. Das hat nichts damit zu tun, dass meine Eltern das bewirkten...außerdem werde ich nie Kinder haben. Ich wäre ein scheiß Vater."

Würde ich jetzt falsche Sachen sagen, würde er dann weglaufen? Ich entschied ehrlich zu sein und zu sagen was ich dachte. Denn ich hatte gemerkt dass wir soviele Geheimnisse voneinander hatten irgendwie. Das sollte anders laufen. Und es war ein guter Moment um zu reden. ,,Wärst du nicht! Würdest du einfach mal an dir glauben und eingestehen dass du ein wundervoller Mann bist, dann wärst du so, so toll." Oh gott, wehe du heulst jetzt Mila! Weeeehee!!! Ich unterdrückte meine Tränen. ,,Du bist wundervoll Liam. Denk nichts schlechtes von dir!" Und das sagte ich zu dem Mann, der mich Betrogen hatte.

Ich blieb nun stehen; damit hatte Mila nicht gerechnet. Ich drehte mich zu ihr um. Wieso war ich so ehrlich? Wahrscheinlich, weil ich bei ihr nichts mehr verlieren konnte. "Wirklich? Und was bitte ist so wundervoll? Ich habe nur Freunde, die es toll finden, wie ich Football spielen, oder die es lieben, dass ich Geld springen lasse, oder wenn ich ihnen heiße Frauen vorstelle. Und ich treffe nur Frauen, die wieder verschwinden. Das ist alles nicht echt."

,,Ach ja?" Ich wusste gar nicht wo ich anfangen sollte. ,,Gott Liam. Verdammt, siehst du dass den nicht? Du machst dieses Ding mit deinen Augen bei dennen ich hinschmelze. Du trägst eine Frau, wenn du sie magst auf Händen. Bei Problemen bist du immer da und hilfst. Und selbst wenn das nur aus dasitzen und zuhören besteht. Du ...du...du verzeihst einer Frau die dein Auto fast Schrottet. Wie kann man dich nicht toll finden?", fragte ich und schneifte. Ja, verdammt nochmal, ich weinte!!! Aber nur ein bisschen! ,,Die, die nur dein Geld wollen oder dich nur wegen deines Footballtalentes wollen, die haben es nicht verdient dich einen Freund zu nennen. Du bist soviel besser als diese Leute."

Ich sah sie ruhig an. Dann presste ich meine Lippen aufeinander und wandte den Blick ab. Ich wusste nicht, was ich sagen sollte. Wieso sagte sie das alles? Spürte ich etwa ein schlechtes Gewissen aufkommen? Ich wusste nicht, wie sich ein schlechtes Gewissen anfühlte. "Du verdienst einen ehrlichen Mann, einen Studenten mit großer Zukunft. Dank mir, bist du für jeden Schmerz abgehärtet." Das klang hart, aber war wohl so.

,,Was?" Okay nun wurde ich sauer. ,,Für jeden Schmerz abgehärtet? Alter kapierst dus nicht?" Jap, ich war sauer. ,,Du könntest meine Familie Killen, ich würde dir noch die Füsse küssen. Und weisst du wieso? Ich liebe dich eben verdammt nochmal immer noch. Und das wird sich nciht ändern. Denn jedesmal wenn ich dich sehe, sehe ich einen Mann der wundervoll ist. Doch er ist nicht bereit es einzusehn. Dass, ist es was mich traurig macht. Ich denke an dich 24 Stunden am Tag. Ununterbrochen! Es .. ist mir egal ob du mit weiss gott wieviel Frauen rumgemacht hast, ich würde dich trotzdem niemals alleine und im stich lassen. Denn LIam, vielleicht merkst du's nicht. Aber ich halte zu dir. Ob du willst oder nicht. Ich halte zu dir und ich werde immer für dich da sein. Denn das ist es, was Menschen tun wenn sie jemanden Lieben." Nachdem ich das alles gesagt hatte, konnte ich ihn nicht mehr ansehen. Nun würde er sicher abhauen oder mich hassen. Ich war viel zu ehrlich, das bemerkte ich selbst. Damit ich mir die Erniedrigung ersparte, ging ich zuerst weg ehe er weggehen konnte.

Ich ließ sie laufen, weil ich mir Gedanken machen musste. Was sollte ich damit anfangen? Das überforderte mich... Mila verschwanden und ich begann mich in Bewegung zu versetzten, damit ich sie nicht auch verlor. Irgendwann holte ich sie ein und hielt sie am Arm fest. "Ich verstehe nichts von Liebe, Mila. Du solltest solche Gefühle nicht an mich verschwenden."

,,Natürlich verstehst du es nicht. Du hast sie nie bekommen." Die Gleichung war so einfach. Das Begriff jedes Kind. ,,Ich verlange nicht dass du mich hingebungsvoll liebst und mir sofort mit roten Rosen ankommst. Ich bin vollkommen zufrieden wenn du mir zeigst dass ich nicht umsonst meinen Glauben in dich setze." Ich wischte meine Träne weg und seufzte. ,,Ich sollte gehen. Ich hab genug gesagt." Er wollte mich nicht, das begriff ich. Und ich war so dumm, ich dachte echt ich könnte ihn umstimen oder ihm weis machen dass er nicht alleine war. Ich kam nicht zu ihm durch und das machte mich nur noch trauriger.

"Du hast wahrscheinlich Recht." Ich nickte nun und wir begannen uns wieder zu bewegen. Die Stadt war langsam im Sicht. Wir sahen die Lichter. Gut, dass es so spät war. Es würde komisch aussehen, wenn uns jemand sah. "Es war ein merkwürdiger Vollmond." Es war erst mein dritter. "Ich bin offiziell sprachlos."

Ich nickte nur. Ich wollte nun nichts mehr sagen. Was gabs nun noch zu sagen? Ich hatte echt alles gesagt was man sagen konnte an einem Tag. Wir kamen der Stadt immer näher und ich zog sein Shirt und die Lederjacke näher an meinen Körper heran. Ich wollte sie nie wieder hergeben. Nie wieder. Ich wollte nur noch darin sterben vor Peinlichkeit und Scham.

Langsam kamen wir dann auch den Wohngebieten näher.

verlässt mit Mila den Wald

betritt die Ruinen

Katherine war noch nicht hier, sie sollte sich nicht so viel Zeit lassen, das konnte ich Damon nicht antun. Eigentlich wollte ich das schnell hinter mir bringen und nun musste ich auch noch auf sie warten. Also stellte ich mich mit verschränkten Armen hin und wartete ungeduldig.

Betritt die Ruinen des alten Salvatore Anwesen

"Hallo, schöner Mann." Stefan fuhr herum und blickte zu mir. Ich grinste breit. "Wieso hast du mich hierher bestellt? Der Alten Zeiten Willen?" Ich umkreiste ihn, mein Blick haftete aber auf die Umgebung. "Du bist so romantisch, wirklich", schwärmte ich.

Ich ließ mich nicht davon beirren, natürlich musste sie wieder sowas dummes denken was ich niemals tun würde, jedenfalls nicht für sie. "Es geht um Klaus´ Blut, dass das du uns gegeben hast. Woher weiß ich ob es wirklich seins ist? Wieso sollte ich dir dabei vertrauen?" Ihr konnte ich nicht so einfach trauen, leider war mir früher nicht aufgefallen das ich mir nicht sicher sein konnte.

Ich blieb stehen und betrachtete ihn. Dann rollte ich die Augen. "Lass mich raten. Damon hat irgendjemanden schon wieder angepisst." Das war typisch Damon. "Ich weiß nicht, ich würde einfach mal sagen..." Ich tat so, als würde ich fieberhaft nachdenken, "du kannst mir nicht vertrauen." Wieder grinste ich, während er gereizt zu sein schien. "Aber das ist deine Sache, mein hübscher."

"Er hat dir das Blut gegeben, Katherine! Kannst du nicht einmal versuchen nett zu sein?" Ich würde ihr noch den Kopf abreißen wenn sie so weiter machte, es ging um Damon, da konnte sie mich nicht hinhalten. "Damit kannst du mir beweisen das du mich wirklich mal geliebt hast, du sagst es so oft aber du tust nie etwas um es zu zeigen." Sie musste einfach helfen.

Mein Gesichtsausdruck wurde wieder etwas ernster. "Du weißt genau, dass ich dich geliebt habe. Ich muss nichts beweisen." Nein, so konnte er mich nicht weich kochen. Ich seufzte. "Na schön. Ich werde dir sagen, ob es Klaus´Blut ist oder von irgendeinem Eichhörnchen." Er wollte etwas sagen, aber ich legte meinen Finger auf seine Lippen, um ihn still zu halten. "Eine Bedingung", sagte ich. Ich legte meine Hand auf seine Wange und flüsterte in sein Ohr. "Küss mich."

Ich schnaubte genervt auf und nahm ihre Hand von mir weg, gleich darauf drückte ich sie ein paar Schritte von mir weg damit sie mir nicht so nahe war. "Ich werde dich nicht küssen, du wirst es mir ohne eine Bedingung sagen. Außerdem möchte ich nicht wissen ob es sein Blut ist, ich will das du mir neues gibst. Denkst du ich glaube dir weil du es noch einmal sagst?"

Ich verschränkte die Arme. "Jetzt hör mir mal zu, du Babyvampir." So langsam wurde ich sauer. Dachte er, er konnte mir Befehle erteilen?! "Ich muss das Blut auch sparen. Ich bin hier nicht irgendeine bescheuerte Blutspende, kapiert?!" Ich ging immer näher auf ihn zu, er ging Schritte zurück, wahrscheinlich damit ich nicht ganz nahe bei ihm war. "Denk ja nicht, dass du mich rumkommandieren kannst, Stefan! Ich kann dir in einer Sekunde dein Herz rausreißen und dir es zum Fraß geben! Reize mich nicht!" Die letzten Worte sagte ich laut. Ich atmete einpaar mal ein und aus und ging dann wieder einpaar Schritte zurück. "Vergiss nicht, wenn du nicht schon wieder Blut abzapfen willst, etwas netter zu mir zu sein!"

"Du hast dir Blut von Damon geholt, jetzt bist du selbst schuld das ich zu dir komme. Du hättest nicht jedem erzählen sollen das du sein Blut hast, jeder wird zu dir kommen. Wenn du darauf verzichten willst, gib mir das Blut und alle lassen dich in Ruhe." Wenn sie mir nicht helfen würde, erzählte ich einfach jedem der das Blut von Klaus brauchte das sie welches zur Reserve hatte. Das würde sie noch mehr aufregen als ich im Moment. "Katherine, hilf mir nur dieses eine Mal." Ich ließ mich nicht von ihr verschrecken, ich würde nicht aufgeben.