Motocross-Strecke in Richmond

"Und du willst, dass ich es tue? Ich weiß noch nicht einmal wofür ich dich tadeln sollte." spielte ich mit, auch wenn ich nicht begriff wie sie darauf kam. Sie wollte wahrscheinlich die Situation auflockern, ich war froh darüber obwohl es nicht unangenehm war so mit ihr zu sprechen.

"Du solltest mich tadeln, dass man sich nicht in den Bruder, der besten Freundin verlieben sollte, vor allem, wenn er wie ein Bruder ist und einen bekocht und ausschimpft, wenn man sich nicht benommen hat." Wieder huschte ein Lächeln über mein Gesicht. Wahrscheinlich war es besser so. Ich legte mein Kopf auf seine Schulter.

Ich fuhr ihr mit dem Finger über den Handrücken, ganz automatisch. "Stimmt, das passt nun wirklich nicht. Wir sind wohl doch eher wie Geschwister, aber geschimpft habe ich dich selten. Ich erinnere mich an kein mal, seit du wieder da bist." ich dachte nach, vielleicht am Anfang aber das war solange her.

"Nein. Ich bin doch so ein braves Mädchen geworden, wenn man das Baseball und den Motocross nicht betrachtete." Braves Mädchen war die Übertreibung den Haares. Seine Hand war so warm und ich erwischte mich, wie mir ein Träne über die Wange lief. Oh Gott! Ich wischte sie schnell weg. Ich heulte niemals. "Gibt es jemanden den du magst? Magst du Rebekah? Sie mag dich."

"Rebekah?" ich runzelte die Stirn. "Ich habe versucht mit mit ihr anzufreunden, lange Zeit bevor du wieder da warst. Aber sie hat sich immer wieder daneben benommen. Solche Gefühle habe ich nicht für sie." ich war mir sicher, es hatte nur wenige Momente gegeben an denen ich anders gedacht hatte. Aber es war niemals wie bei Caroline gewesen und noch lange nicht wie bei Elena.

"Gut. Sie ist ein Monster." Ich sah auf und unsere Blicke trafen sich. "Ich glaube nicht, dass sie noch einen Funken Menschlichkeit in sich hat. Das solltest du wissen. Dann bin ich lieber dafür, dass du Elena nochmal um den Finger wickelst." Wenn ich es schon nicht sein sollte, dann Elena. Sie war ein Mensch. Sie konnte ihm nicht weh tun. Zumindest nicht körperlich.

"Elena und mich wird es nie wieder geben, wir sind bessere Freunde." lange Zeit hatte ich das nicht begriffen, aber jetzt wusste ich es besser. "Mach dir keine Sorgen um mich, ich finde schon jemanden. Du musst mich nicht verkuppeln, vielleicht kommt irgendwann die Richtige." ich lächelte knapp, sie versuchte mich hier mit einer meiner Ex-Freundinnen zusammen zu bringen, obwohl sie mir gerade ihre Gefühle gestanden hatte.

"Falls nicht, dann kannst du immer auf mich zurück greifen. Ich kann dir zwar keine blonden Kinder schenken, aber für dich würde ich sogar in dieser Stadt bleiben und Abend die Nachbarn für das Barbeque einladen. Du machst die besten Hamburger. Und unsere Kinder packen wir in Watte ein, damit sie nichts mit dieser übernatürlichen Welt zu tun haben." Was sprach ich da? Wenigstens wusste ich, dass Matt nicht flüchten würde. Jeder andere wäre bei dem Wort Kinder abgehauen.

Ich lachte. "Aber blonde Kinder waren in deiner Vorstellung von meinem zukünftigen Leben immer mit einberechnet. Genauso wie der langweilige Job als Bankangestellter." zu genau erinnerte ich mich an dieses Gespräch von damals. "Na gut, dann greife ich trotzdem auf dich zurück. Vielleicht setzen sich ja meine Gene durch und die Kinder werden blond."

"Du müsstest dich eben anstrengend, damit es sich durchsetzt." Prompt stieg Röte in mein Gesicht. Hoffentlich dachte er nicht an diese Zweideutigkeit. Es war wieder Mal bewiesen, dass ich kein unschuldiges Mädchen war. Der Abend war so schön. Ich hätte nicht erwartet, dass wir am Ende im Regen unter einem Baum sitzen würden, aber das taten wir.

Ich musste über ihre Worte schmunzeln. "Okay, jetzt könnte ich dich tadeln." meinte ich amüsiert. Wieder stieg der bekannte Geruch ihrer Haare in meine Nase, ich genoss es einfach, es war angenehm. "Würden wir Kinder bekommen, wäre ich irgendwie mit Liam verwandt. Das könnte ein Problem darstellen."

"Du wirst ihn verleugnen. Das tue ich auch und es klappt." Wir verweilen so noch eine Weile, dann wollte ich nach Hause, weil ich begann zu frieren. Ich musste Matt hochziehen, damit er mir folgte. "Ich fahr!" Ich zwinkerte ihm zu und setzte mich sogar durch.

verlässt mit Matt Richmond