Ich blinzelte. Ich war noch viel zu verschlafen, für ein Fotoshooting. "Das nächste Mal, könntet ihr mir vorwarnen." Ich schenkte vor allem Elaine einen dunklen Blick und sah nochmal auf das Bild. Egal. Zoé sah gut auf dem Foto aus. Da fiel mein verschlafener Blick gar nicht auf.
Ich warf mich zu den Beiden auf das Bett; direkt in die Mitte. So wie sich das gehört. Dann grinste ich und machte ein Foto von uns. Wir blinzelten alle, weil ich die Kamera zu nahe an uns hielt. Ferris' Gesicht war zu Hälfte abgeschnitten. "Du hast die Augen zu", beschwerte ich mich und schlug auf seinen Arm.
"Das fällt nicht auf, weil du mein Gesicht abgeschnitten hast." Ich rieb mir die Augen und richtete mich etwas auf. "Ihr seit wirklich schlimm." Ich nahm ihr die Kamera weg, um dann ein Bild von den Beiden zu machen. "Reicht das? Oder wollt ihr noch mehr?"
"Ich will noch mehr, aber von dir." Ich nahm ihm die Kamera aus der Hand und lächelte über das Bild von mir und Elaine. "Aber zuerst solltest du essen und dich umziehen, packen musst du auch noch. Wir haben so viel zu tun. So viele Möglichkeiten schöne Bilder zu machen." Ich grinste ihn breit an und freute mich schon auf den ganzen Tag.
Wir gingen hinunter in die Küche. Ich aß allein, während sie mir zusahen. Das war wirklich merkwürdig. "Könnt ihr aufhören, mich anzustarren?" Nachdem Essen und duschen, halfen sie mir beim Packen. Auch das war ein merkwürdiges Gefühl. Zoe schoss immer wieder ein paar Bilder. "Du musst nicht alles nachholen, Zoé. Es werde noch genug Gelegenheiten kommen, wo wird Fotos schiessen können."
"Ich weiß, aber wir haben noch nie Fotos geschossen und jetzt denke ich mir das ich welche brauche. Sonst vergessen wir das wieder.", erklärte ich ihm damit er sich nicht mehr über die Blitzlichter beschwerte. Ich sah Elaine erschrocken an. "Ich hätte dich im Brautkleid fotografieren sollen! Seht ihr, sowas wichtiges vergessen wir dann!" Ich legte die Kamera auf das Bett und holte die restlichen Klamotten aus dem Schrank.
Ich rollt die Augen. "Zum Glück haben wir daran keine Erinnerung." Ich schüttelte mich. "Ich bin 21 und eine Witwe. Das ist euch schon klar, oder?" Ich legte die Klamotten, die Zoé mir reichte in einen großen Karton. Für eine Mann, hatte er ziemlich viele Kleider, aber das war nicht zu vergleichen mit den Anzahl seiner Bücher. Das hatte er mit Caitlin gemein.
"Ich denke, du hast ihn zuerst zum Witwer gemacht." Ich warf einen Blick auf sie. Meiner war dunkel, ihrer war dunkel, dann zog ich sie aber in eine Umarmung und wuschelte ihr durch das Haar. "Wenn wir nicht alles einpacken, habe ich am Ende zwei Kartons frei, in die ich euch stecken kann."
"Mich müsstest du in keinen Karton stecken, ich würde auch so mit dir kommen. Aber wenn du das wirklich willst, musst du damit rechnen das ich dich immer vom lernen ablenken werde." Das war mein voller Ernst, ich hätte nichts zu tun in Richmond, aber nur Ferris wäre mir genug. Er konnte das bloß nicht gebrauchen, davon ging ich jedenfalls aus. Ich lief auf die beiden zu und kam auch in die Umarmung hinein, ich lachte dabei.
Ich drückte sie fest an mich. Zoé jammerte schon, dass sie keine Luft mehr bekam. Elaine konnte ich nicht schocken. "Vergiss nicht, dass ich lernen muss, damit unser Haus einmal nicht krumm und schief ist, oder aussieht, wie ein altes Haus, aus der Zeit der Wikinger."
Ich lächelte als ich mir das vorstellte. "Ich vertraue dir, das kriegst du auf jeden Fall hin. Und wenn es einstürzen sollte rettet Elaine uns." Ich grinste sie an und stellte mir alles bildlich vor, auch wenn ich nicht damit rechnete das er etwas falsch machte. "Du schaffst das schon." Ich lächelte Ferris in die Augen.
Zoé und Elaine halfen mir auch, als der Umzugswagen kam. Er fuhr schon Mal los. Wir standen draußen und warteten auf das Taxi. Ich überließ Elaine den Wagen und hoffte, sie würde ihn nicht schrotten. Mein Blick hing auf dem Apartment. Josephine war nicht ihr. "Sagt Josphine ein auf Wiedersehen von mir."
"Natürlich." Ich lächelte ihn traurig an, erst jetzt kam mir dieses schlechte Gefühl in den Magen. Ich wollte mich nicht von ihm verabschieden, das war immer so schwierig und mir kam es vor als würde ich ihn lange nicht mehr sehen können obwohl das gar nicht so war. Ich legte meine Hände auf seine Brust und küsste ihn sofort.
Ich wartete kurz, aber ewig konnte ich nicht warten, als das Taxi schon vorfuhr. Ich schlag meine Arme um Ferris Seite. "Lasst auch nicht stören", rief ich in den Kuss der Beiden hinein. Caitlin war fort und nun auch mein Bruder. Ich wollte nicht, dass er ging. Er war wie eine Stütze.
Ich lachte über meine Schwester und verwuschelte wieder ihr Haar. Dann legte ich nochmals meine Lippen auf die von Zoé und löste mich von den Beiden, indem ich sie zueinander schob, damit sie aneinander drücken konnten. "Das ist kein Abschied für immer." Wenigstens heulten sie nicht. Ich winkte, als ich einstieg. Ein bisschen Wehmut war dabei.
Ich seufzte als das Taxi losgefahren war, nach ein paar Minuten sah ich Elaine nachdenklich an. "Glaubst du es wäre okay wenn ich ihm eine Nachricht schreibe?" Ich musste lächeln, ich vermisste ihn jetzt schon, ich hoffte das sich das wieder legen würde. Ich hätte ihn am liebsten sofort wieder zurück geholt.
"Er wird dann wahrscheinlich gleich wieder umdrehen." Ich fand es niedlich, wie sehr sie ihn vermisste. "Hey." Ich hänkte mich bei ihr ein, während wir zurück in das Apartment liefen. "Ich wusste ja nicht, dass ihr darüber nachdenke, euch ein Haus zu bauen? Bin ich in eurer Planung auch eingeschlossen?"
"Hmm, ich weiß nicht ob Ferris einverstanden damit wäre wenn Kol ins Haus kommen könnte." Er müsste hineinkommen wenn Elaine mit einziehen wollte, ich wusste nicht mehr ob wir darüber geredet hatten aber ich glaubte eher nicht, irgendwann konnte ich das ja noch ansprechen. "Du solltest lieber neben uns wohnen, mit Kol zusammen." Wieder so eine tolle Vorstellung.
"Momentan soll es so bleiben, wie es ist. Kol und ich bleiben auch ein bisschen Abstand. Er kann sehr mördermäßig sein, wenn es Probleme mit seiner Familie gibt. Und irgendwann wollen wir Beide auf Reisen gehen. Da würde ein Haus leer stehen."
Wir gingen wieder hinein, Elaine räumte die Küche ein wenig auf und ich sah mir nochmal das leere Zimmer an. Es sah so traurig aus wenn ich hier ganz alleine war, aber das würde nicht lange so bleiben. Bald würde es eine neue Wohnung geben, darauf freute ich mich sehr. Wir kümmerten uns zuerst um die Wohnungssuche und danach sahen wir die ganze Zeit Filme an.
Am nächsten Tag machten wir auch kaum etwas anderes, sie spielte mir ein paar ihrer Lieder vor und ich genoss es einfach nur. Josephine war schon lange nicht mehr hier gewesen, ich sollte sie mal aufsuchen. Also ging ich in den Grill, bestimmt arbeitete sie.
Eilig ging ich in das Apartment und ins Bad, weil ich vergessen hatte, dass ich arbeiten musste. Ich schnappte frische Kleidung aus meinem Schrank und ging dann unter die Dusche. Ich war nach gut 20 Minuten fertig und lief wieder aus dem Apartment.
Ich sah mir wieder die Anzeigen der freien Apartments an. Es waren Einige dabei, die sich direkt in der Innenstadt befanden. Für Zoé und mich, war das genau das Richtige. Ich beschloss mich einfach Mal allein auf den Weg zu machen, um einen ersten Eindruck zu erlangen.
"Hast du schon mit Josephine gesprochen? Ich hab sie schon lange nicht mehr hier angetroffen." Wir standen in meinem Zimmer und begannen schon alles in Kartons zu packen. Zu zweit würden wir ewig brauchen. Leider war das Apartment immer noch auf Ferris verschrieben und so konnte ich Kol nicht dazu verdonnern, uns zu helfen.
"Ich hab sie im Grill getroffen, sie weiß das wir ein Apartment gesucht haben, nur noch nicht das wir es schon heute gekriegt haben." Ich lächelte erfreut und machte weiter mit den Kleinigkeiten die noch eingepackt werden mussten. "Wir werden sie schon noch sehen und dann weiß sie auch bescheid."
Gesponserte Inhalte
Thema: Re: Apartment der Geschwister Ètienne & Josephine & Zoe
Apartment der Geschwister Ètienne & Josephine & Zoe